
Wenn Sie sich überlegen, kostenloses Regenwasser für die Bewässerung Ihres Gartens zu nutzen, werden Sie sich sicherlich fragen: Reicht eine Regentonne, oder ist eine Zisterne die bessere Wahl?
Lohnt es sich überhaupt, eine Zisterne anzuschaffen?
Dazu gleich vorneweg: Die Anschaffung einer Zisterne ist eine langfristige Angelegenheit. Klar, der Bau verschlingt erst einmal ganz schön Geld. Aber einmal fertiggestellt, hält sie viele Jahre (Zisternen aus Beton überleben meisten deren Erbauer) ohne nennenswerte weitere Kosten und liefert immer und immer wieder Wasser, für das Sie beim Einsatz aus der Frischwasserleitung viel Geld bezahlen müßten.
Es gibt sogar Gemeinden, die für den Bau einer Zisterne einen Zuschuß gewähren. Einfach mal bei Ihrem Gemeindeamt nachfragen.
Aber auch bei der aktuellen Situation, die wir mit unserer Umwelt nun einmal haben, ist der Bau eines Regenwassersammelbeckens eine gute Idee. Denn das Wasser, das Sie damit sammeln, kostet ja nichts, wie immer wieder betont worden ist. Eine Verwendung von Grundwasser, wie es die gebohrten Brunnen nutzen, ist ökologisch viel bedenklicher, wenn es auch in kleinen Maßen nicht wirklich ins Gewicht fällt. In Gegenden, wo der Grundwasserspiegel aber sehr tief ist, kostet die Bohrung schon unheimlich viel Geld, und durch den Abzug des wenigen Grundwassers wird die Natur in der Umgebung benachteiligt.
Die Böden trocknen noch mehr aus, was zum Teil dann auch auf das Waldsterben zurückzuführen ist.
Ja, ich weiß, das hört sich ziemlich kleinlich an. Wenn Sie als einziger einen Brunnen haben und das Grundwasser nutzen, spielt es vielleicht kaum eine Rolle. Aber wenn das hunderte oder tausende machen…
Rückhaltebecken bei viel Regen
Wenn es, wie es immer einmal vorkommt, in kürzester Zeit viel regnet, ist Ihre Zisterne für eine längere Zeit schön mit Wasser gefüllt. Das ist gut für Ihren Geldbeutel, denn dann können Sie in den folgenden trockenen Zeiten Ihren Garten bewässern, ohne daß es Sie einen Cent kostet.
Aber auch anders herum ist es ein Vorteil: Wenn es lange und viel regnet, kann das Regenwasser kaum noch versickern und überschwemmt vielleicht den ganzen Garten. In der Zisterne gesammelt, wird die Situation etwas entschärft.
Na ja, wem diese ganze Umweltgeschichte nicht wirklich interessiert, der kann sich aber auf jeden Fall über ein gut gefülltes Wasserbecken freuen und auch dann noch seinen Garten bewässern, wenn der Nachbar schon mit Blick auf die Kosten die Notbremse zieht.
Regenwasser ist kalkfrei
Das gesammelte Regenwasser hat natürlich für die Bewässerung des Gartens einige Vorteile:
- Es ist kein Chlor im Wasser. Chlor vertragen die meisten Pflanzen nicht wirklich, denn es ist unnatürlich und hat so viele negative Eigenschaften, die ihnen einfach nicht zusagen
- Regenwasser ist kalkfrei. Was mit Ihrer Waschmaschine passiert, wissen Sie ja selbst (aus der Werbung!). Zuviel Kalk im Wasser schadet auch den Pflanzen im Garten, denn in der freien Natur gibt es ja auch kein kalkhaltiges Wasser. Ausnahme vielleicht ein Kalksee.
- Das Regenwasser ist natürlich, und kein aufbereitetes verbrauchtes Wasser aus dem Klärwerk. Wer seine Erdbeeren und Tomaten mit Leitungswasser gießt, der weiß am Schluß nicht wirklich genau, was für Chemikalien er damit aufnimmt. Beim Regenwasser fallen solche Überlegungen weg.
Klar, wird jetzt der eine oder andere sagen: Auch unser Regenwasser ist nicht absolut sauber, Es hat Staub aus der Umwelt mit aufgenommen, nimmt den Dreck vom Dach mit auf, woher es ja aufgefangen wird, und ist vielleicht radioaktiv verstrahlt (wenn die Regenwolke aus Japan kommt). Aber diese Risiken sind immer noch minimal im Gegensatz zu den Chemikalien, die im „gereinigtem Abwasser“ aus dem Klärwerk kommen. Und vieles kann man auch mit speziellen Filtern herausfiltern.